„Die Basis entscheidet mit“ – so lautete das Motto, nach dem die Wohnanlage Space-S in Eindhoven gebaut worden ist. Sieben Gebäude mit ausnahmslos Sozialwohnungen gruppieren sich um Grünflächen und bieten den Bewohnern alle Annehmlichkeiten des modernen Wohnens. Sechs davon zieren verschiedene Sortierungen des Klinkerwerks Hagemeister – ebenfalls auf Wunsch der Bewohner.

Geschichlich gesehen ist Eindhoven eine relativ junge Stadt. Erst 1232 wurden ihr die Stadt- und Marktrechte verliehen. Erst die industrielle Revolution und das Zusammenwachsen der vielen kleinen Dörfer sorgten für ihre heutige Form. Die Ansiedlung der Glühlampenfabrik Philips zog schließlich immer mehr Arbeitnehmer und deren Familien an. Das Philips-Werk steht heute an anderer Stelle in der Stadt – auf dem ehemaligen Werksgelände „Strijp-S“ entstand in den vergangenen Jahren ein neuer Stadtteil. Hier haben die Architekten des örtlichen Architekturbüros Inbo einen Wohnkomplex errichet, der nach dem „Bottom-up“-Prinzip realisiert wurde: Nicht allein der Bauherr oder der Architekt entscheidet, wie das Endprodukt aussieht – die späteren Bewohner hatten vielmehr vielfältige Vorschlags- und Mitspracherechte, unter anderem über Facebook und bei Design-Workshops.
Aktive Bewohnerschaft
Auf diese Weise wurde unter anderem entschieden, dass die verschiedenen Bewohnertypen – z. B. Senioren, Studenten, Behinderte – nicht nach Gebäuden separiert werden sollten. Jedes Gebäude bietet unterschiedliche Wohnungsarten, von einfachen Studentenwohnungen über Appartements bis hin zu großzügigen Lofts, in denen bunt gemischt verschiedene Alters- und Sozialgruppen wohnen. Insgesamt wurden so 402 Sozialwohnungen realisiert, deren Bewohner sich verschiedene Gemeinschaftsräume teilen. Die einzelnen Wohngebäude gruppieren sich dabei um begrünte Höfe, die zum Verweilen einladen, zudem können die Bewohner auf zwei Terrassen zurückgreifen, die sich auf den Dächern der Parkgaragen befinden. „Space-S ist seit einem Jahr bezogen und beweist jeden Tag: Es gibt eine aktive Bewohnerschaft, und die gemeinschaftlichen Einrichtungen werden intensiv genutzt“, sagt Projektarchitekt Aron Bogers von Inbo.
Projektdaten Space-S, Eindhoven – NL
Architektur: Inbo Architecten, Eindhoven
Projektteam: Aron Bogers, Bert van Breugel, Frank Zewald, Bart van Berlo, Kelly Verberne-Summy, Erik Berg, Danny Klaassen, Jeroen de Greef
Auftraggeber: Wohnungsbaugesellschaft Woonbedrijf
Investor: Stam + De Koning, Vastgoed en Bouw, Eindhoven
Klinker: Lübeck GT, Liverpool GT, Rostock FU, Weimar HS, Farsund HS, Ruhrerde GT+FU, Gent FU
Formate: NF (240 x 115 x 71 mm), BNF SF (240 x 70 x 71 mm), WF (210 x 100 x 52 mm), ModF (290 x 90 x 52 mm)
Verklinkerte Fassadenfläche: ca. 12.000 m²
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