Kontur eines Dorfes, Atmosphäre eines Wohnzimmers
veröffentlicht am 28.11.2022 um 14:40 Uhr / von Katharina Remke
veröffentlicht am 28.11.2022 um 14:40 Uhr / von Katharina Remke
veröffentlicht am 18.10.2020 um 10:15 Uhr / von Marcel Lohmann
veröffentlicht am 13.04.2017 um 10:24 Uhr / von Dorota Wilke
Manchmal sucht man nicht – und findet trotzdem. So erging es Bauarbeitern im münsterländischen Nottuln, die mit den Vorarbeiten für eine Umgehungsstraße beauftragt waren. Als sie auf Strukturen im Boden stießen, die sie nicht zuordnen konnten, wurde der Kampfmittelräumdienst gerufen. Mithilfe von speziellen geomagnetischen Geräten wurde schnell klar: Diese rechteckigen Strukturen, die sich unter der Oberfläche abzeichneten, waren von Menschen erschaffen worden. Der Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe wurde zu Rate gezogen und stellte fest: Bei dem Fund handelt es sich um einen alten Ziegelbrennofen – den besterhaltenen aus der Zeit der Wanderziegler und das nur einen Steinwurf vom heutigen Standort des Klinkerwerks Hagemeister entfernt.
Irgendwann im 19. Jahrhundert, spätestens in den 1820ern, muss diese Anlage in Betrieb gewesen sein, schätzen die Experten. Fingerabdrücke in Ziegeln, die im Boden gefunden worden waren, zeugen noch heute von der schweren Arbeit, die die Ziegler hier verrichtet haben. Gemutmaßt wird, dass sie diese Anlage nur solange betrieben, wie sie nötig war – vermutlich, um für das 1748 bei einem Feuer zerstörte Nottuln den notwendigen Baustoff zu liefern.
Schürgänge zur Befeuerung, Brennkammer und eine Rampe als Zugang haben den Zahn der Zeit überlebt, ein Stück entfernt wurde die Grube lokalisiert, in der die Ziegler den Ton mühevoll abgebaut haben, um ihn dann zunächst mit eigener Muskelkraft, später mithilfe von Pferden mit Wasser zu mischen und ihn so geschmeidig zu machen.
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veröffentlicht am 02.06.2015 um 8:02 Uhr / von Stefanie Kamphues
Karl Friedrich Schinkel war ein preußischer Baumeister, Architekt, Stadtplaner, Maler, Grafiker und Bühnenbildner, der den Klassizismus in Preußen entscheidend mitgestaltete und das Bauen unter den Gesichtspunkten der Zweckmäßigkeit betrachtete. Darunter standen die Form, das Verhältnis und der Charakter eines Gebäudes mit den Haupteigenschaften bestes Material, beste Bearbeitung und Fügung des Materials.
1798 wurde er in das Elternhaus von Friedrich Gilly in Berlin aufgenommen wodurch er im gleichen Jahr von König Friedrich Wilhelm III an die Bauakademie gelangte. Friedrich und David Gilly lehrten dort, Schinkel war ihr Meisterschüler.
1806 bekam der junge Architekt in Zülchow bei Stettin Kontakt zur Herstellung von Mauerziegeln und Schamottesteinen. Zunächst wurde er Oberbau-Assessor für das „ästethische Fach“, später Geheimer Oberbaudirektor und Beauftragter für die Denkmalpflege in Preußen. Er erstellte mehrere Gutachten zur Instandsetzung von Kirchen.
veröffentlicht am 17.03.2014 um 14:36 Uhr / von Heike Thelen
Die Sehnsucht vieler Architekten nach der massiv durchgemauerten Wand war beim 80. Forum Stadtbaukultur Dortmund zum Thema „Mit Klinkern gemauert“ im denkmalgeschützten Klinkerbau der Handwerkskammer Dortmund spürbar. Doch angesichts aktueller Wärmeschutzstandards scheint dieser Traum, der viele historische Klinkerbauten prägt, heute kaum noch realisierbar. Das haben die Architekten Michael Schwarz, Vertretungs-Professor am Lehrstuhl Gebäudelehre der TU Dortmund, Arndt Brüning, Vorstandsvorsitzender im Bund Deutscher Architekten (BDA) Essen, und Stephan Becker, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand im Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure (BDB) Dortmund, deutlich gemacht.
veröffentlicht am 25.11.2013 um 14:15 Uhr / von Heike Thelen
Arno Lederer ist Architekt, Büropartner bei lederer+ragnarsdóttir+oei in Stuttgart und Professor für Architektur an der Universität Stuttgart. Als streitbarer Verfechter des massiven Ziegelmauerwerks tritt er für eine formenreiche Baukunst mit dem traditionellen Baustoff ein und fordert zu ganzheitlicher Betrachtungsweise in der Energiedebatte auf.
Welche Bedeutung hat der Ziegel für den architektonischen Entwurf?
Arno Lederer: Ich baue gern mit Materialien, die man durch die Jahrhunderte kennt und die dadurch eine gewisse Akzeptenz und Vertrautheit haben. Wie der Ziegel eben. Durch diesen Baustoff und die Art seiner Schichtung ist einem in einer ersten Annäherung an ein Gebäude bereits alles vertraut. Neu sind allein die modernen und zeitgemäßen Formen.
Was macht den Unterschied zwischen Ziegelmauerwerk und Bauwerken aus Beton und Stahl aus?
Arno Lederer: Jedes Material für sich genommen hat seine spezifischen Eigenschaften und Qualitäten. Für welches Material man sich entscheidet, hängt immer von der Bauaufgabe ab. So würde ich für weit gespannte Bauwerke eine Konstruktion aus Beton und Stahl errichten, für mehrgeschossige eignet sich Beton aufgrund des erforderlichen Brandschutzes. Bei Gebäuden mit kurzen Spannweiten ist es der Ziegel wegen der Vertrautheit des Materials im Kontext zu Landschaft und Umgebung. Denn wir müssen ja keinen Kontrast bauen. In unserem Architekturbüro beschäftigen wir uns mit dem Thema des Weiterbauens und der Kontinuität.
Über diese konstruktive Dimension der Materialwahl hinaus eignet sich der Klinker auch für zahlreiche Bauwerke als Vormauerziegel. Seine Haptik, dass man den Ziegel anfassen kann, macht einen wesentlichen Teil der Faszination für das Material aus. (mehr …)
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