16. Feb

Menschlicher Maßstab mit Klinker

veröffentlicht am 16.02.2023 um 12:42 Uhr / von Katharina Remke

Hochwertige Mietwohnungen im sozialen und mittleren Preissegment in Amsterdam: Mit Het Dok hat das Architekturbüro de Architecten Cie. ein Vorzeigeprojekt für effiziente Fertighäuser im großen Maße realisiert. Prefabrizierte Klinkerfertigteile verleihen dem Komplex eine einheitliche Fassade sowie einen hochwertigen Charakter. Gleichzeitig verweisen Beton und Klinker auf die industrielle Vergangenheit des Standorts in Amsterdam-Nord.

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29. Jan

Begegnungsstätte für Jung und Alt

Klinker als identitätsstiftendes Element

veröffentlicht am 29.01.2023 um 12:27 Uhr / von Katharina Remke

Ein Haus für alle. Ein Ort der Begegnung für Menschen jeglichen Alters. Das Intergenerative Zentrum EinsA im westfälischen Dülmen wurde nach einem Entwurf von dreibund architekten BDA realisiert. Städtische und kirchliche Einrichtungen finden sich hier wieder. Der Komplex in unmittelbarer Nähe zum umgebauten Rathaus öffnet sich mit seinen markanten Giebeln in Richtung Kirche St. Viktor. Farblich bestimmen neben rötlichem Backstein hauptsächlich Sandstein die Umgebungsbebauung. Dieser Umstand führte zu einer bewussten Entscheidung für einen hellen Handstrich-Klinker von Hagemeister.

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13. Apr

Zufallsfund führt zu einem historischen Ziegelbrandofen

Juwel der traditionellen Brennkunst schlummerte jahrhundertelang im Boden

veröffentlicht am 13.04.2017 um 10:24 Uhr / von Dorota Wilke

Manchmal sucht man nicht – und findet trotzdem. So erging es Bauarbeitern im münsterländischen Nottuln, die mit den Vorarbeiten für eine Umgehungsstraße beauftragt waren. Als sie auf Strukturen im Boden stießen, die sie nicht zuordnen konnten, wurde der Kampfmittelräumdienst gerufen. Mithilfe von speziellen geomagnetischen Geräten wurde schnell klar: Diese rechteckigen Strukturen, die sich unter der Oberfläche abzeichneten, waren von Menschen erschaffen worden. Der Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe wurde zu Rate gezogen und stellte fest: Bei dem Fund handelt es sich um einen alten Ziegelbrennofen – den besterhaltenen aus der Zeit der Wanderziegler und das nur einen Steinwurf vom heutigen Standort des Klinkerwerks Hagemeister entfernt.DCIM100GOPROGOPR0174.

Irgendwann im 19. Jahrhundert, spätestens in den 1820ern, muss diese Anlage in Betrieb gewesen sein, schätzen die Experten. Fingerabdrücke in Ziegeln, die im Boden gefunden worden waren, zeugen noch heute von der schweren Arbeit, die die Ziegler hier verrichtet haben. Gemutmaßt wird, dass sie diese Anlage nur solange betrieben, wie sie nötig war – vermutlich, um für das 1748 bei einem Feuer zerstörte Nottuln den notwendigen Baustoff zu liefern.
Schürgänge zur Befeuerung, Brennkammer und eine Rampe als Zugang haben den Zahn der Zeit überlebt, ein Stück entfernt wurde die Grube lokalisiert, in der die Ziegler den Ton mühevoll abgebaut haben, um ihn dann zunächst mit eigener Muskelkraft, später mithilfe von Pferden mit Wasser zu mischen und ihn so geschmeidig zu machen.
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14. Apr

Kunst in allen Disziplinen

PETER BEHRENS (*14. APRIL 1868 IN HAMBURG; †27. FEBRUAR 1940 IN BERLIN)

veröffentlicht am 14.04.2015 um 14:40 Uhr / von Simone Müller

Peter_Behrens,_um_1913

Architekt Peter Behrens, um 1913. Fotografie von Waldemar Titzenthaler

Der Begriff „Industriedesign“ ist in der heutigen Zeit eine von vielen genutzte Beschreibung für die Gestaltung von Alltagsgegenständen. Wer diesen Begriff aber maßgeblich geprägt hat und für die Entwicklung und Verbreitung dieser Kunstform verantwortlich ist, wissen nur wenige. Peter Behrens, geboren im Jahr 1868 in Hamburg, war Architekt, Maler, Grafiker, Designer, Typograf und Erfinder der ersten Corporate Identity. Die Architektur brachte sich das Universaltalent autodidaktisch bei und überzeugte mit eindrucksvollen Entwürfen und Bauten. Immer wieder griff Behrens auf Klinker als prägendes Fassadenmaterial zurück, so auch beim Bau des Hauptlagerhauses der Gutehoffnungshütte in Oberhausen oder dem Technischen Verwaltungsgebäude der Hoechst AG in Frankfurt. Mit seinen Arbeiten inspirierte er namhafte Künstler und war unter anderem Lehrer renommierter Architekten, wie zum Beispiel Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe oder Le Corbusier.

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03. Sep

Amsterdamer Schule

Geschwungene Linien aus Backstein

veröffentlicht am 03.09.2014 um 10:51 Uhr / von Simone Müller

Foto 4Unverkennbar ist der vielseitige Einsatz von Ziegelsteinen, die das Markenzeichen der Amsterdamer Schule sind. Die Stilrichtung der klassischen modernen Architektur prägt heute maßgeblich das Stadtbild von Amsterdam. Verschiedenen Backstein-Arten gliedern die Fassaden optisch. So wirken sie weniger massiv und erscheinen dynamischer. Bekanntester Vertreter des „Backsteinexpressionismus“, der seinen Höhepunkt zwischen 1910 und 1930 erlebte, ist Architekt Michel De Klerk. Mit seinem Werk „Het Schip“, zu Deutsch „Das Schiff“, verewigte er sich im Stadtbild. Die Amsterdamer Schule ist untrennbar mit dem sozialen Wohnungsbau verbunden. Die Gebäude erfüllen aber weit mehr, als den reinen Zweck der Wohnraumgewinnung. (mehr …)


09. Jul

„Architektur beginnt, wenn zwei Backsteine sorgfältig zusammengesetzt werden.“

LUDWIG MIES VAN DER ROHE (*27. MÄRZ 1886 IN AACHEN; †17. AUGUST 1969 IN CHICAGO)

veröffentlicht am 09.07.2014 um 12:18 Uhr / von Simone Müller

Ludwig Mies van der Rohe gilt als einer der einflussreichsten Architekten der Moderne. Seine Arbeit und Lehre haben die Architekturgeschichte maßgeblich geprägt und sind noch immer Vorbild zahlreicher Neubauten. Unverkennbar in all seinen Werken war die Umsetzung seiner klaren Prinzipien: Konstruktionen sollten logisch sein und möglichst einfach. Ästhetik schafft der Architekt mit Hilfe struktureller Elemente. Bei der Umsetzung seiner Visionen griff Mies van der Rohe immer wieder auf Klinker zurück. Der Architekt ersetzte ornamentale Verkleidungen durch kompakte, kubische Komponenten. Dabei achtete er stets darauf, dass das „Einfache nicht mit dem Simplen“ verwechselt wird. Heute hat sich die Aussage des Avantgarde-Architekten zu einem weit verbreiteten Sprichwort entwickelt: „Weniger ist mehr.“

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11. Apr

„Putz ist Lüge“

Conrad Wilhelm Hase (*02.10.1818 in Einbeck +28.03.1902 in Hannover)

veröffentlicht am 11.04.2014 um 10:11 Uhr / von Stefanie Kamphues

Conrad Wilhelm Hase – ein einflussreicher Architekt des 19. Jahrhunderts, war in ganz Norddeutschland tätig, vorwiegend im Raum Niedersachsen. Durch ihn gewann der Ziegel als Fassadenstein wieder deutlich an Bedeutung.

1834 begann er sein Studium der Baukunst in Hannover und schloss es im Jahre 1838 ab. Anschließend empfahl ihm sein Architekturlehrer eine Maurerlehre aufzunehmen. Nach absolvierter Lehrzeit ging es für ihn Richtung München. Hier fand er Arbeit als Maurer bei Leo von Klenze, ein berühmter Architekt des Klassizismus. Die Stadt Einbeck ermöglichte C. W. Hase darauf ein Architekturstudium an der Münchener Akademie. Hier beeinflusste ihn maßgeblich der Rundbogenstil von Friedrich von Gärtner. Dieser hatte die klassizistische Formensprache weiterentwickelt, lehnte verputzte Fassaden ab und benutzte überwiegend Ziegel als Verblendsteine.

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17. Mrz

Die Sehnsucht nach massivem Klinkermauerwerk

Forum Stadtbaukultur Dortmund

veröffentlicht am 17.03.2014 um 14:36 Uhr / von Heike Thelen

Forum StadtbaukulturDie Sehnsucht vieler Architekten nach der massiv durchgemauerten Wand war beim 80. Forum Stadtbaukultur Dortmund zum Thema „Mit Klinkern gemauert“ im denkmalgeschützten Klinkerbau der Handwerkskammer Dortmund spürbar. Doch angesichts aktueller Wärmeschutzstandards scheint dieser Traum, der viele historische Klinkerbauten prägt, heute kaum noch realisierbar. Das haben die Architekten Michael Schwarz, Vertretungs-Professor am Lehrstuhl Gebäudelehre der TU Dortmund, Arndt Brüning, Vorstandsvorsitzender im Bund Deutscher Architekten (BDA) Essen, und Stephan Becker, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand im Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure (BDB) Dortmund, deutlich gemacht.

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25. Nov

„Jeder Ziegel ist für sich schön“

Interview mit Architekt Arno Lederer, Büropartner bei lederer+ragnarsdóttir+oei in Stuttgart und Professor für Architektur an der Universität Stuttgart

veröffentlicht am 25.11.2013 um 14:15 Uhr / von Heike Thelen

LROArno Lederer ist Architekt, Büropartner bei lederer+ragnarsdóttir+oei in Stuttgart und Professor für Architektur an der Universität Stuttgart. Als streitbarer Verfechter des massiven Ziegelmauerwerks tritt er für eine formenreiche Baukunst mit dem traditionellen Baustoff ein und fordert zu ganzheitlicher Betrachtungsweise in der Energiedebatte auf.

Welche Bedeutung hat der Ziegel für den architektonischen Entwurf?
Arno Lederer: Ich baue gern mit Materialien, die man durch die Jahrhunderte kennt und die dadurch eine gewisse Akzeptenz und Vertrautheit haben. Wie der Ziegel eben. Durch diesen Baustoff und die Art seiner Schichtung ist einem in einer ersten Annäherung an ein Gebäude bereits alles vertraut. Neu sind allein die modernen und zeitgemäßen Formen.

Was macht den Unterschied zwischen Ziegelmauerwerk und Bauwerken aus Beton und Stahl aus?
Arno Lederer: Jedes Material für sich genommen hat seine spezifischen Eigenschaften und Qualitäten. Für welches Material man sich entscheidet, hängt immer von der Bauaufgabe ab. So würde ich für weit gespannte Bauwerke eine Konstruktion aus Beton und Stahl errichten, für mehrgeschossige eignet sich Beton aufgrund des erforderlichen Brandschutzes. Bei Gebäuden mit kurzen Spannweiten ist es der Ziegel wegen der Vertrautheit des Materials im Kontext zu Landschaft und Umgebung. Denn wir müssen ja keinen Kontrast bauen. In unserem Architekturbüro beschäftigen wir uns mit dem Thema des Weiterbauens und der Kontinuität.
Über diese konstruktive Dimension der Materialwahl hinaus eignet sich der Klinker auch für zahlreiche Bauwerke als Vormauerziegel. Seine Haptik, dass man den Ziegel anfassen kann, macht einen wesentlichen Teil der Faszination für das Material aus. (mehr …)



Unsere Autoren

  • Marcel Lohmann
    Marcel Lohmann
    Marketingleiter, Hagemeister
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    freie Redakteurin
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    Dr. Christina Hagemeister
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    Dr. Dieter Figge
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    Katharina Remke
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    Jan Krause
    Gebürtiger Hamburger, geprägt von der Klinkerarchitektur der Speicherstadt, aufgewachsen in einem gelben Klinkergebäude (war in der 1960ern sehr modern, vgl. Grindelhochhäuser von Bernhard Hermkes), fasziniert von der Klinkervielfalt internationaler Architekturerkundungen in Venedig, Mexiko, Kuala Lumpur, New York und Shanghai, leitet den Masterstudiengang Architektur Media Management AMM an der Hochschule Bochum und betreibt Architekturvermittlung mit seinem office for architectural thinking in Berlin.
  • David Jan Wilk
    David Jan Wilk
    ■ Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Promotionsstudent - Lehrstuhl Grundlagen und Theorie der Baukonstruktion - TU Dortmund ■ Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur 2020 ■ Ausbildereignungsprüfung der HWK Dortmund 2019 ■ Freiberufliche Tätigkeit als Architekt seit 2018 ■ Master-Abschluss Juni 2018 ■ Jahrgangsbester im Bachelorstudiengang 2015 ■ Stipendiat im Deutschlandstipendium 2014 - 2017
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    Heinz Reinecke

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