Planungsbüro pbr: Staatsarchiv Stade
Massivität und Transparenz im Wechselspiel
veröffentlicht am 12.02.2015 um 15:06 Uhr / von Marcel Lohmann
Mit seiner klaren Formensprache fügt sich der Neubau des Niedersächsischen Landesarchivs am Standort Stade harmonisch in das bestehende Stadtbild ein. Der Entwurf des Planungsbüros pbr aus Osnabrück stellt eine optimale Verbindung von Raumangebot, Schutz der Archivalien und Nachhaltigkeit her. Drei kubische Baukörper sind über eine zentrale Erschließung miteinander verbunden und spiegeln ihre unterschiedlichen Funktionen in der Gebäudehülle wider. Aus der Kombination verschiedener Fassadenelemente ergibt sich ein spannungsreiches Wechselspiel von geschlossenen und offenen Partien. Klinker der Sortierung „Lübeck“ aus dem Nottulner Klinkerwerk Hagemeister verleiht dem Komplex einen massiven, schützenden Charakter und schlägt eine Brücke zum ziegelgeprägten Stadtgebiet.
Das neue Staatsarchiv in Stade ist nicht nur aus architektonischer Sicht besonders: Die länderübergreifende Zusammenarbeit im Archivwesen zwischen der Landesregierung Niedersachsens und der Freien Hansestadt Hamburg ist bundesweit einzigartig. Im alten Staatsarchiv Stade, das Mitte der 60er-Jahre entstand, waren die räumlichen Kapazitäten für die Aufbewahrung von Grundbüchern und Akten erschöpft. Außerdem entsprach das Archiv nicht den Anforderungen einer fachgerechten Aufbewahrung von Archivgut. Der Neubau zeichnet sich neben Raum für 50 Regalkilometer, durch kurze Wege sowie eine moderne Ausstattung aus. Die Planer setzten auf das Prinzip der natürlichen, passiven Klimatisierung, die ein selbst stabilisierendes Raumklima generiert. Durch diesen Schritt werden Betriebskosten gespart und die Nachhaltigkeit aus ökologischer Sicht sichergestellt. (mehr …)
Facebook / Twitter / Google+ / drucken