Klinker

(engl. clinker bricks / bricks)
Klinker sind Ziegel, die unter so hohen Temperaturen gebrannt sind, dass durch den beginnenden Sinterprozess die Poren des Brenngutes geschlossen werden. Klinker nehmen kaum Wasser auf, sind frostfest und sehr widerstandsfähig. Deshalb eignen sich daher besonders für Fassaden.
Durch verschiedenste mineralische Zusammensetzungen der Rohmasse lassen sich – unter genauer Dosierung der Feuereinwirkung – vielfältige Farbnuancen erreichen.

Für die Herstellung von Klinkern werden die Ausgangsstoffe Ton und Wasser vermengt und industriell im Strangpressverfahren geformt. Für spezielle Anwendungen zum Beispiel bei der Restaurierung denkmalgeschützter Bauwerke werden handgeformte Klinker eingesetzt. Bei der nachfolgenden Trocknung reduziert sich der Wassergehalt auf etwa 3 %, bei „guten Klinkern“ soll er unter 2 % liegen. Danach werden Klinker bei 1100 bis 1300 °C im Tunnelofen (früher in Ringöfen) gebrannt, im Gegensatz zu 800 bis 1000 °C bei normalen Ziegeln (Backsteinen).

Klinker sind heute in Deutschland nach DIN 105-100/ DIN 771-1 genormt und deklariert. Unterschieden werden Vollklinker (KMz) mit einer Dichte von 2,0 kg/dm³ bis 2,2 kg/dm³ und Hochlochklinker (KHLz) mit einer Dichte von 1,6 kg/dm³ bis 1,8 kg/dm³. Kanalklinker sind nach DIN 4051 „Kanalklinker“ genormt.
Die Formate der Klinkersteine sind nach DIN 1053 „Mauerwerk“ genormt. Basis für die verschiedenen Formate ist das Normalformat (NF) mit Länge 240 mm, Breite 115 mm und Höhe 71 mm (andere Maße siehe Ziegelstein). Zur Fassadengestaltung lassen Architekten auch Ziegel mit Sondermaßen herstellen.

Beim Einsatz für Fassaden lassen sich vielfältige Formelemente aufmauern (z. B. Klinkerexpressionismus, s. Bild). Klinker wurden früher häufig im Ingenieurbau eingesetzt, zum Beispiel beim Brückenbau, beim Bau von Abwasserkanälen und bei Wasserbauwerken, bei gemauerten Sielen oder Schächten oder beim Wegebau als Pflasterklinker. Heute finden Sie Ihre Verwendung  im gesamten Hoch- und Tiefbau.

Der Name „Klinker“ soll Überlieferungen zu Folge daherrühren, dass beim Zusammenschlagen zweier Klinker ein hoher Klang entsteht – der Ziegel „klinkt“ sprichwörtlich. Je höher und klarer der Klang ausfällt desto hochwertiger ist die Qualität des Klinkers.

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