Kapillarwirkung – Trocknung

Das in die Verblendschale der zweischaligen Wand eingedrungene Wasser kann in der Trocknungsphase im Wesentlichen über die Kapillarwirkung der Verblendziegel und des Mörtels zur Wandoberfläche transportiert und an die Außenluft abgegeben werden. Bei abnehmendem Feuchtigkeitsgehalt im Mauerwerk erfolgt dann die weitere Austrocknung lediglich auf dem Weg der Wasserdampfdiffusion. Die Austrocknung der Außenschale geschieht aufgrund der bereits erwähnten Ziegeleigenschaften sehr schnell, so dass die Gleichgewichtsfeuchte in der Außenschale stets sehr niedrig ist. Um den Energieverbrauch und Immissionen bei der Trocknung und beim Brennen zu senken und den Rohstoffverbrauch herabzusetzen, werden Vormauerziegel und Klinker heute überwiegend mit Lochungen gemäß DIN 105-100 hergestellt.

Die Verwendung von Hochlochziegeln hat sich in Verblendschalen seit Jahrzehnten als besonders sinnvoll erwiesen. Von Lochungen in Verblendziegeln sind keinerlei Nachteile hinsichtlich der Schlagregensicherheit zu erwarten. Es kann sogar davon ausgegangen werden, dass die Lochungen in Verblendziegeln die Wasserdurchlässigkeit der Verblendschale nicht beschleunigen, sondern eher verlangsamen.

Ausschlaggebend dafür ist das Fehlen des Ziegelscherbens im Bereich der Lochungen, der für den kapillaren Wassertransport maßgebend ist. Unabhängig davon erfolgt die Schlagregenabwehr im Wesentlichen über die Außenwandung des Verblendziegels, die nach DIN 105-100 mindestens 20 mm bis zur ersten Lochreihe betragen muss.

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