Karl Friedrich Schinkel war ein preußischer Baumeister, Architekt, Stadtplaner, Maler, Grafiker und Bühnenbildner, der den Klassizismus in Preußen entscheidend mitgestaltete und das Bauen unter den Gesichtspunkten der Zweckmäßigkeit betrachtete. Darunter standen die Form, das Verhältnis und der Charakter eines Gebäudes mit den Haupteigenschaften bestes Material, beste Bearbeitung und Fügung des Materials.
1798 wurde er in das Elternhaus von Friedrich Gilly in Berlin aufgenommen wodurch er im gleichen Jahr von König Friedrich Wilhelm III an die Bauakademie gelangte. Friedrich und David Gilly lehrten dort, Schinkel war ihr Meisterschüler.
1806 bekam der junge Architekt in Zülchow bei Stettin Kontakt zur Herstellung von Mauerziegeln und Schamottesteinen. Zunächst wurde er Oberbau-Assessor für das „ästethische Fach“, später Geheimer Oberbaudirektor und Beauftragter für die Denkmalpflege in Preußen. Er erstellte mehrere Gutachten zur Instandsetzung von Kirchen.
1820 erfolgte dann die Ernennung Schinkels zum Professor der Akademie der Baukunst in Berlin.
Ihm wurde als erste größte Aufgabe im Professorenamt die Gestaltung des Werderschen Marktes, der Bau der Werderschen Kirche und die repräsentative Neuordnung des Mittelpunktes von Berlin übertragen.
Es kam zur Vorlage erster Entwürfe für die Friedrichswerdersche Kirche in Form eines römischen Tempels mit umlaufenden Säulen. Dem Kronprinzen schwebte jedoch eine mittelalterliche, gotische Lösung vor. Es musste ein Kompromiss gefunden werden. Das gotische Schmuckwerk wurde gestrichen, den mittelalterlichen Stil beschränkte er auf die Spitzbogenfenster und das Portal, nach oben schloss er die aus Backstein gemauerten Wände mit Gesims und Ziergeländer ab, die die Waagerechte betonten. Schinkel wollte unterschiedliche Elemente in einem neuen Stil zusammenfassen.1825 wurde der Grundstein gelegt und 6 Jahre später wurde die Kirche eingeweiht.
Der Backstein spielte bei seinen Bemühungen einer zeitgemäßen Architektur eine große Rolle. Ihm wurde klar, dass der Backstein sowohl in ästhetischer als auch in konstruktiver Hinsicht besser als alle bekannten Baustoffe den Anforderungen einer modernen Architektur genügte. Diese Eigenschaften führten Schinkel zum Wölb- und Bogenbau für gebaute und nichtgebaute Zweckarchitekturen im sogenannten Rundbogenstil.
Dass Schinkel das Ziegelmauerwerk und den Dachziegel bevorzugte, zeigt beispielhaft die Anlage der Römischen Bäder im Park von Sanssouci.
Als eines seiner letzten Bauwerke bezeichnete er die Ausbildungsstätte für die neue Generation von Baumeistern – die Bauakademie.
Ein kubischer Block auf quadratischem Grundriss. Diese wurde von 1832-1836 erbaut. Auch Karl Friedrich Schinkel selbst bewohnte dieses Gebäude im Zuge einer Dienstwohnung, in der er 1841 verstarb.
Bauakademie
Textquelle: Broschüre „Karl Friedrich Schinkel und die Wiederbelebung der Norddeutschen Backsteingotik in Berlin“, Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V., Bonn
Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Friedrich_Schinkel
Schreibe einen Kommentar