veröffentlicht am 30.03.2022 um 13:05 Uhr / von David Wilk
Tradition und falsche Rezeption: Das Dilemma des Backsteins
Bis heute gibt es innerhalb der Architektur zwei scheinbar unversöhnliche Lager. Die einen behaupten, der Backstein sollte in seiner „materialgerechten“ Art und Ausdrucksweise verwendet werden, während die anderen gemäß dem technischen Fortschritt der Produktions- und Konstruktionsweisen für einen optimierten und perfektionierten Einsatz plädieren. Beide Standpunkte beharren auf Ihrer geschichtlichen Legitimität zwischen teilweise romantisierten Vorstellungen der „ehrlichen“ Konstruktion und einer jahrhundertelangen Optimierungs- und Veredelungsentwicklung. Was ist die wahre Eigenart des Backsteins? Ein Blick auf die Baugeschichte verrät, dass keine der Parteien vollen Anspruch auf die Wahrheit hat.
Fassadenwirkung und „Ehrlichkeit“ stehen in diesem Beispiel nebeneinander. Eine Klinkerfassade vor einer Stahlkonstruktion
Eine Betrachtung der Entwicklung von Lehre und Rezeption sichtbaren Backsteinmauerwerks
veröffentlicht am 30.06.2021 um 12:33 Uhr / von David Wilk
Anders, als es im Architekturstudium üblich ist, besteht meine Abschlussarbeit aus einer schriftlichen Auseinandersetzung. Pathos Backstein, wie der Titel der Masterthesis lautet, war ein Gefühl, das mich und auch meine Kommilitonen im Studium begleitet hat und dessen Ursprung ich näher ergründen wollte. Doch wie kann man einem Eindruck entlocken, woher er stammt? Dazu musste ein Weg gefunden werden, der Jenseits des Gefühlten Fakten ermitteln und auswerten kann. Die Arbeit setzt sich mit der „Entwicklung von Lehre und Rezeption sichtbaren Backsteinmauerwerks“ im deutschsprachigen Raum der letzten drei Jahrhunderte auseinander und versucht die Bereiche zwischen Architekturlehrbüchern, gebauten Beispielen und der Wahrnehmung von Backsteingebäuden zu verknüpfen. Damit eröffnete sich ein Forschungsweg, der so schnell nicht abgeschlossen sein wird und mir die Ehre einbrachte, beim Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur 2020 in der Kategorie Newcomer eine Auszeichnung zu erhalten. Damit wurde erstmals in der Geschichte des Preises eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Material Backstein prämiert.
Dr. Christina Hagemeister Geschäftsführerin, Hagemeister
Stefanie Kamphues Redaktions-Team
Dr. Dieter Figge Sachverständiger. Ziegel-Fachverband
Simone Müller Redakteurin
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Katharina Remke
Jan Krause Gebürtiger Hamburger, geprägt von der Klinkerarchitektur der Speicherstadt, aufgewachsen in einem gelben Klinkergebäude (war in der 1960ern sehr modern, vgl. Grindelhochhäuser von Bernhard Hermkes), fasziniert von der Klinkervielfalt internationaler Architekturerkundungen in Venedig, Mexiko, Kuala Lumpur, New York und Shanghai, leitet den Masterstudiengang Architektur Media Management AMM an der Hochschule Bochum und betreibt Architekturvermittlung mit seinem office for architectural thinking in Berlin.
David Jan Wilk ■ Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Promotionsstudent - Lehrstuhl Grundlagen und Theorie der Baukonstruktion - TU Dortmund
■ Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur 2020
■ Ausbildereignungsprüfung der HWK Dortmund 2019
■ Freiberufliche Tätigkeit als Architekt seit 2018
■ Master-Abschluss Juni 2018
■ Jahrgangsbester im Bachelorstudiengang 2015
■ Stipendiat im Deutschlandstipendium 2014 - 2017
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